Heron Oblivion: Heron Oblivion

„Tobend bis hypnotisierend“ könnte man den am Freitag erschienenen Erstling von Heron Oblivion beschreiben, wenn man sich ganz kurz fassen wollte; eine 44 Minuten dauernde Berg-und-Tal-Fahrt

„Tobend bis hypnotisierend“ könnte man den am Freitag erschienenen Erstling von Heron Oblivion beschreiben, wenn man sich ganz kurz fassen wollte; eine 44 Minuten dauernde Berg-und-Tal-Fahrt also. Die erst 2015 gegründeten Heron Oblivion erlauben dem Hörer aber einen sanften Einstieg mit dem eher ruhigen und psychedelisch angehauchten Track «Beneath Fields». Vorerst ganz einfach gehalten mit der märchenhaften Stimme von Sängerin und gleichzeitigen Drummerin Meg Baird (die an gewissen Stellen an Austra-Sängerin Katie Stelmanis‘ erinnert), umgeben von einer wunderschönen, repetitiven Gitarre, werden diese mehr und mehr abgelöst von härteren Gitarren- und wilderen Schlagzeugklängen. Diese Abwechslung zieht sich durchs ganze Album – so vermag eigentlich jeder einzelne Song zu überraschen und den Hörer in eine jugendliche Trance zu versetzen.

Interessant an der aus San Francisco stammenden Band, die ihre Musik selbst unter anderem als funeral folk und field rock bezeichnet: Als die Anfrage vom Indie-Label Sub Pop Records kam, war Heron Oblivion bereits entstanden. Das tat die Band im Privaten und schickte das Album an Familie und Freunde. Ein Freund arbeitete bei Sub Pop Records und wollte – begeistert von ihrem Werk – das Album direkt veröffentlichen. Das Geheimnis also, gemäss der San Francisco Weekly, war die langjährige musikalische Erfahrung und das über Jahre angesammelte Vitamin B jedes einzelnen Mitgliedes der Band. Die Formation betourt ihre Heimat noch gelegentlich bis in die Sommermonate hinein. Bis dahin müssen sich die Fans in anderen Teilen der Welt mit ihrem Debütalbum zufrieden geben. Da gibt’s aber wohl Schlimmeres!