Buy (Swiss) Music: Orange Peel’s Bandcamp Selection

Der Sommer 2020 bleibt festivalfrei und auch die Schweizer Künstler*innen bleiben auf der Durststrecke. Höchste Zeit also, wieder einmal viel Musik zu kaufen, beispielsweise heute über Bandcamp.

Es war zu erwarten, dennoch blieb ein Hoffnungsschimmer bis zur letzten Sekunde. Gestern beschloss der Bundesrat endgültig alle Veranstaltungen über 1000 Besucher bis auf Weiteres zu unterlassen. Der Sommer 2020 bleibt demnach festivalfrei. Neben den Grossen trifft es auch viele kleine, unabhängige Festivals, wie beispielsweise die Bad Bonn Kilbi, welche dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert hätte, das B-Sides Festival oder die Winterthurer Musikfestwochen.

Doch unter der aktuellen Lage leiden nicht nur die Festivals. Im Musikbereich sind es neben Klub- und Konzertbetreiber*innen auch Promoter*innen, Agenten*innen, Techniker*innen und ganz einfach auch die Musiker*innen, deren grösste Einnahmequelle – die Liveauftritte – diesen Frühling und Sommer komplett wegbricht. Klar gibt es Alternativen, wie zum Beispiel Livestreams. Doch lässt sich damit als Musiker*in tatsächlich genug Geld verdienen?

Die gleiche Frage bezüglich einer fairen Entlöhnung von Künstler*innen stellt sich beim Streaming von aufgezeichneter Musik: Streamingriesen wie Spotify, Apple Music oder Tidal sind bekannt dafür, dass die von ihnen an die Acts ausbezahlten Beträge pro Stream deutlich zu tief sind. Auf Spotify kann man zwar neuerdings auch direkt Geld an die Musiker*innen spenden, diese Funktion wirkt im Anbetracht der generellen Bedingungen aber doch eher heuchlerisch. Glücklicherweise gibt es aber auch beim Musikhören Alternativen, mit denen man 2020 nachhaltig Musik entdecken und fördern kann. Allem voran auf Bandcamp, einer Plattform, welche wohl dem Grossteil der Leser*innen bereits ein Begriff ist.

Bandcamp folgt der hauseigenen Fair Trade Music Policy, welche Musik als unverzichtbaren Bestandteil der Kultur sieht. Und damit diese Kultur gedeihen kann, müssen Künstler*innen für ihre Arbeit fair und transparent entschädigt werden, so das Credo des Musikdienstes.

Am 20. März hat Bandcamp deshalb bereits auf ihre Umsatzbeteiligung von 15% für digitale Käufe und 10% für Merchandise verzichtet, um Künstler*innen und Labels zu unterstützen. Diesen Freitag, sowie am 5. Juni und 3. Juli, verzichtet Bandcamp erneut auf diese Einnahmen, sodass das Geld, welches man via die Plattform ausgibt, direkt bei den Eigentümer*innen der Werke landen.

Weil auch wir als Musikblog unseren Teil dazu beitragen möchten, haben wir eine Playlist erstellt. Nein, nicht etwa eine auf Spotify – sondern natürlich in Form einer übersichtliche Auswahl an neuen Releases von Schweizer Künstler*innen und Bands, welche direkt auf deren Bandcamp-Seiten verweist. Wir hoffen, dich damit zum Kauf von einigen Releases zu inspirieren. Denn was gibt es schlussendlich Schöneres, als Musik in seinem Besitz zu wissen und dabei die Macher*innen direkt unterstützen zu können?

P.S. Unter dem Tag Switzerland findet man auf Bandcamp noch ganz viele weitere aktuelle sowie bereits erschienene Schweizer Releases.