FARAI «Lion Warrior»

Über kühle Synthesizer brüllt Farai lauthals: «I am a warrior, but even lions cry too». Weitere in Dub getränkte Songzeilen wie «I am not local, I am global» oder «I road with the Hells

Über kühle Synthesizer brüllt Farai lauthals: «I am a warrior, but even lions cry too». Weitere in Dub getränkte Songzeilen wie «I am not local, I am global» oder «I road with the Hells Angels, but I didn’t sell my soul on the highway» gesellen sich im Song «Lion Warrior» dazu. So unerschrocken diese Zeilen erscheinen mögen, so prunkhaft lässt sich auch die Einstellung der in London lebenden Musikerin beschreiben. Passend erschien ihre Debüt EP auf dem futuristischen Londoner Musiklabel NON. Dieses begeisterte bereits in der Vergangenheit mit genreübergreifenden Veröffentlichungen, welche alle von einer globalen afrikanischen Diaspora geprägt sind.

Zusammen mit dem Produzenten Tøne kombiniert Farai kühlen Afro-Punk, der geprägt scheint vom eindringlichen industriellen Sound Cabaret Voltaires und den von Entrüstung verursachten, melancholischen Post-Punk Klängen Joy Divisions. Währenddessen erinnern die romantischen und gleichzeitig grotesken Songzeilen stark an den experimentellen Rap von Death Grips. Farai lässt ihrer von Emotionen getriebene Meinung freien Lauf und repräsentiert eine starke, ortsunabhängige Stimme, die sich jeglicher Vorschriften widersetzt. Mit ihrer EP Kisswell schöpft sie zudem eine zukunftsorientierte Vision afrikanischer Musik.

Farai’s ganze EP Kisswell gibt’s über Bandcamp zum durchhören.