Demos, Konzerte & Smalltalk am M4Music

Auch Orange Peel war vor Ort und verrät dir, wer dieses Jahr das Demo of the Year 2019 mit nach Hause genommen hat.

Das M4Music Festival mauserte sich so über die letzten 22 Jahre zu einem regelrechten kleinen Klassentreffen des Musikgeschehens in der Schweiz. Jedes Jahr treffen während drei Tagen im Schiffbau in Zürich Musikfans auf Bands und aufstrebende Künstler/innen, sowie Konzertveranstalter und Labelbetreiber, wie auch andere Kulturtätige im Musikbereich aufeinander. Das M4Music setzt sich bekanntlich aus drei verschiedenen Teilen zusammen: der Demotape Clinic, Conferences zum aktuellen Musikgeschehen und dem Musikbusiness rundherum, sowie Livemusik von aufstrebenden KünstlerInnen vom In- & Ausland. (Wir berichteten)

Auch Orange Peel war in Zürich vor Ort. Zum einen als Beobachter, zum anderen aber auch als Jurymitglied für die Demotape Clinic in der Sparte «Pop» (Shout-out an Kilian Mutter).

Während Liveacts wie der junge US-amerikanischer Sänger und Songwriter Gus Dapperton alternative Popgefühle zu versprühen wusste, bewiesen auch die britischen Psychedelic Rocker Temples mit einem gelungenen Konzert, weshalb sie Noel Gallagher wie auch Johnny Marr (The Smiths) zu ihren Fans zählen können. Lord Kesseli & The Drums beräucherten die Box des Schiffsbaus mit ihrem Weihrauch und liessen das Publikum in ihren Synthesizerklängen verlieren. Doch der absolute Favorit des diesjährigen Publikums war Black Sea Dahu. Das Exil war bereits weit vor Konzertbeginn gefüllt, dennoch versuchten sich immer mehr Leute noch ein Platz zu ergattern. Auch am nächsten Abend hatten Black Sea Dahu Grund zur Freude: Sie gewannen den Preis IndieSuisse Album of The Year. Ein Preis, welcher vom Verband der unabhängigen Schweizer Musiklabels und -produzenten übergeben wird. Wir gratulieren an dieser Stelle.

Wie bereits erwähnt besteht das M4Music aber aus weit mehr als (nur) Konzerten. So galt ein grosser Teil der allgemeinen Aufmerksamkeit der Demotape Clinic, bei welchem die besten «Demos» in vier verschiedenen Kategorien gekürt werden. Dass eine Nomination und Gewinn auch als Sprungbrett für aufstrebende Künstler/innen dienen kann, bewiesen in den letzten Jahren bspw. Steff La Cheffe, Jessiquoi oder Wolfman.

In der Kategorie Pop gewann dieses Jahr die Band Quiet Island. Die vierköpfige Band aus Genf vermochte mit ihrem sanften Indiefolk die Jury von sich überzeugen. Ihre Songs zeichnen sich durch ihren vierstimmigen Gesang und dem Spiel mit der Gitarre, Bass, Piano, Flöte und Cello aus. Ebenfalls aus Genf stammt die Siegerin der Kategorie Elektronik: La Colère liefert Musik, welche sich am ehesten unter Trip-Hop einordnen lässt. In der Kategorie Urban gewann der Berner Rapper Cobee, welcher auch selbst Teil des diesjährigen Lineup war. Das Demo of the Year lieferte zudem die Band Asbest aus der Kategorie Rock. In ihrer Musik zwar äusserst laut, konnten sie bei der Verkündung ihres Sieges nur noch unter Freudentränen sprechen.

Die nächste Ausgabe des M4Music Festivals wird wiederum vom 19. bis 21. März 2020 in Lausanne und Zürich statt finden.

Bilder: © Alessandro Della Bella | Ennio Leanza